Tücken der Saldosteuersatzmethode

Ich rechne mit der Saldosteuersatzmethode (MWST) ab, da kann mir nichts passieren. Es ist jeweils der Umsatz pro Semester anzugeben und mit dem entsprechenden Saldosteuersatz abzurechnen. Hierbei kann nichts falsch gemacht werden.

So ist die Meinung vieler Unternehmer und sind wir ehrlich, so sollte es auch sein.

Aber Achtung: Wussten Sie, dass:

– es nicht immer klar ist, mit welchem Saldosteuersatz Sie abrechnen müssen. Es gibt in gewissen Branchen sehr feine Unterschiede. Falls Sie den falschen Satz nehmen, kann dies über die Jahre teuer werden. Also vergewissern Sie sich bei Unklarheiten vorher bei der Steuerverwaltung.

– wenn Sie Ihrem Personal Verpflegungskosten abziehen (Frühstück, Mittagessen), dass Sie diese Beträge als Umsatz deklarieren und abrechnen müssen. Die Steuerverwaltung geht davon aus, dass durch den Abzug in der Lohnabrechnung Sie die Produkte an Ihr Personal verkauft und demzufolge Umsatz erzielt haben.

– wenn Sie Betriebsmittel verkaufen (Fahrzeug, Maschinen, etc.) Sie diese mit Ihrem höchsten Saldosteuersatz als Umsatz abrechnen müssen.

– der Eigenverbrauch des Inhabers ist mit der Saldosteuersatzmethode abgegolten. Gilt dies auch für dessen mitarbeitende Ehefrau? Nein. Wenn Sie Verpflegungskosten der Ehefrau buchen (steuerrechtlich vorgeschrieben), müssen Sie diesen Betrag als Umsatz versteuern. Das Gleiche gilt im übrigen auch für die mitarbeitenden Kinder.

– wenn Sie die Methode bei der Mehrwertsteuer im gesamten Geschäftsleben einmal gewechselt und demzufolge auch einmal nach der effektiven Methode abgerechnet haben, dann denken Sie daran, dass Sie falls Sie eine Geschäftsliegenschaft besitzen und diese während dieser Zeit gekauft oder umgebaut haben (deswegen wird häufig die MWST-Methode gewechselt), dass Sie dann am Ende auf dem Zeitwert der Umbaukosten / Liegenschaft mit dem Normalsteuersatz (8%) abrechnen müssen.

Anhand dieser Beispiele sehen Sie, dass auch die Saldosteuersatzmethode Ihre Tücken hat, und es empfiehlt sich diesbezüglich auf dem Laufenden zu halten, will man nicht böse Überraschungen erleben.

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